Wie entstehen Milien?
Was sind Milien?
Milien sind kleine Zysten direkt unter der Hautoberfläche, die meistens im Gesicht vorkommen. Sie treten einzeln oder in Gruppen auf, vorrangig an den Augen, Schläfen oder Wangen.
Milien bestehen aus einer festen Konsistenz. Die umgangssprachlich genannten Grießkörner - eine Mischung aus Talg und Keratin - ähneln im Erscheinungsbild kleinen, beige-gelblichen Körnchen.
Primär stellen Milien ein kosmetisches Problem dar, da sie eigentlich als eine harmlose Hauterscheinung zu bezeichnen sind. Da sie jedoch durch die Lage an der Hautoberfläche gut erkennbar sind, ist der Wunsch nach einer Ausreinigung bzw. Entfernung nachvollziehbar.
Wie entstehen Milien?
Genaue Ursachen für die Entstehung von Milien sind nach wie vor nicht nachweisbar. In den meisten Fällen ist eine genetische Veranlagung zu vermuten, da familiäre Häufungen nicht selten sind. Auch hormonelle Zusammenhänge sind anzunehmen, da vor allem Neugeborene, junge Frauen und ältere Menschen betroffen sind.
Auch Medikamente, z. B. bestimmte Antibiotika oder entwässernde Mittel, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen, können bei längerer Einnahme die Bildung von Milien begünstigen. Am häufigsten sind jedoch Menschen mit einer trockenen Haut befallen.
Zusammenfassend muss man sagen, dass die tatsächlichen Ursachen für Milien jedoch nicht eindeutig bekannt sind und die genannten Krankheiten und Szenarien lediglich als mögliche Risikofaktoren zu bezeichnen sind.
Diagnose vom Dermatologen
Jede erfahrene Kosmetikerin kann Milien erkennen und auch fachgerecht entfernen. Dennoch sollte die Diagnose vom Dermatologen gestellt werden. Der Dermatologe erkennt die Hautveränderung mittels einer Lupe oder eines Dermatoskopes und grenzt sie eindeutig von Hauterkrankungen ab. Verwechselungen mit Akne, Hitzepickeln oder mit kleinen Warzen können so ausgeschlossen werden.
Verwechslungen solcher Art könnten fatale Folgen haben und zu einer deutlichen Verschlechterung führen. Viele Warzentypen werden nämlich durch Viren verursacht, die sich durch unsachgemäßes Aufschneiden über das Blut ausbreiten könnten.
Der Arzt wird bei seiner Diagnose zudem Milien von sogenannten Pseudomilien, die echten Milien sehr ähneln, abgrenzen. Bei diesen Pseudomilien handelt es sich nicht um Zysten, sondern um Salzablagerungen (Oxalate) in der Haut.
Kosmetische Behandlung von Milien
Da bei primären Milien eine Spontanheilung nicht zu erwarten ist, gibt es folgende zwei Methoden zur Behandlung:
Klassischerweise werden Milien chirurgisch entfernt. Nach der Hautdesinfektion wird mit einer sterilen Kanüle oder einem Milienmesser das Grießkorn (bzw. die Haut direkt seitlich daneben) angeritzt und die Milie herausgedrückt.
Danach erfolgt eine erneute Hautdesinfektion. Jede erfahrene Kosmetikerin kann diese Behandlung vornehmen. Sind die Milien etwas größer und die Behandlung wird nicht absolut korrekt ausgeführt, so besteht die Gefahr, dass Narben zurückbleiben.
Die zweite Möglichkeit der Milienentfernung ist ein Erbium-Laser, der grundsätzlich nur in einer Arztpraxis zum Einsatz kommt. Hierbei wird die oberste Hautschicht gezielt abgetragen. Das Wasser in der Haut verdampft, das übrige Gewebe wird dabei mitgerissen. Nach wenigen Tagen fällt die entstandene Kruste ab, die neue Haut darunter ist frei von Zysten. Nach einer Laserbehandlung ist für einige Tage direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.